Rein in die Kultur - Das Stift Klosterneuburg

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Das Stift Klosterneuburg, nur wenige Kilometer von der Wiener Stadtgrenze gelegen, lässt sich wunderbar in einem Tagesausflug entdecken.

Das Stift Klosterneuburg hatte in der Geschichte Österreichs eine wichtige Bedeutung. Anfang des 12. Jahrhunderts entwickelte es sich schnell zu einem kulturellen und theologischen Zentrum. Um die Gründung rankt sich die bekannte Schleier-Legende von Markgraf Leopold III. und seiner Frau Agnes. Als ein Windstoß den Hochzeitsschleier der Gemahlin davontrug und dieser Jahre später von Leopold unversehrt wiedergefunden wurde, wurde dies als göttliches Zeichen verstanden – und prompt das Kloster errichtet.

In dem Kloster leben heute nach wie vor Augustiner-Chorherren, die ihr tägliches Leben dort verbringen. Bei einem Ausflug in das Stift, vor den Toren Wiens gelegen, gibt es viel zu erkunden: Neben dem Miterleben des katholischen Glaubens, beherbergt es eine bedeutsame Kunstsammlung und besitzt eines der größten sowie ältesten Weingüter Österreichs.

Die Stiftsführung – die auch in der Niederösterreich-CARD inkludiert ist – beginnt im Empfangssaal – der Sala terrena. Sie ist einer der wenigen Orte, an welchem man eine originale barocke Baustelle vorfindet. So kann man gleich zu Beginn in die Entstehungsgeschichte dieses Klosters eintauchen.

Unsere Stiftsführung begleitete Frau Mag. Kremser, die bereits seit 12 Jahren hier tätig ist und von der Vielfalt der Besucher, den strahlenden Kinderaugen und der spannenden Kulturgeschichte, die vom Mittelalter bis in die Gegenwart reicht, fasziniert ist. Sehr erfüllend findet sie es, an einem so besonderen und spirituellen Ort zu arbeiten und diesen Besuchern näherzubringen.

Als besonderes Highlight empfiehlt sie die Schatzkammer, denn die Qualität der dort ausgestellten Stücke zählt für sie zu den besten Europas. Die Schatzkammer ist ganzjährig geöffnet und kann auf eigene Faust in ruhiger Atmosphäre erkundet werden, gibt sie uns als Tipp mit auf den Weg.

Bei der großen Führung durch das Stift Klosterneuburg erhält man als Besucher einen tiefen Einblick in alle Bereiche. Neben der Stiftskirche, dessen Fresken und Schmückungen jedes Herz höher schlagen und jeden Fotografen im Handumdrehen den Apparat zücken lassen, geht es auch in die heiligsten Räume des Stiftes – zum Verduner Altar, in welchem jährlich zu seinem Todestag, die Schädelreliquie des heilig gesprochenen Leopold präsentiert wird.

Im Brunnenhaus, das im Gegensatz zu seinem Namen keinen Brunnen mehr beherbergt, befindet sich der eindrucksvolle siebenarmige Leuchter, der um 1135 entstand und somit das älteste Stück der Stiftskirche ist.

Zuletzt führt die große Stiftsführung in den barocken Kaisertrakt, der für Kaiser Karl VI. ausgebaut wurde. Hier gibt es eine beeindruckende Ausstattung zu bewundern, die einen Einblick in eine längst vergangene Zeit geben. Von den Kaiserappartements gelangt man auch in den Marmorsaal, der ein einmaliges Deckenfresko bietet und die Geschichte Österreichs festhält.

Wer nach der eineinhalbstündigen Führung noch mehr sehen will, kann sich direkt im Anschluss der beliebten Weinkellerführung anschließen, die Aufschluss über das älteste Weingut Österreichs gibt.

Unser Fazit: Definitiv einen Tagesausflug wert!

 

Anreiseinfos mit öffentlichen Verkehrsmittels aus Wien:
ab U4 Heiligenstadt: Buslinien 400 oder 402 bis Klosterneuburg Stiftsgarten, von dort kurzer Fußweg (ca. 5 Min.)
ab U6 Spittelau: Schnellbahn S40 Richtung Tulln bis Klosterneuburg-Kierling, anschließend ca. 15 Min. Fußweg