LEHRLINGSEDITION

Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten"

Herwig Gasser Baden , © Wienerwald Tourismus/Kerstin Semmelmeyer

Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten"

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Erleben Sie einen Arbeitstag mit Lehrling Tatjana Pulker, angehenden Konditorin bei Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten".

Im historischen Kaiserhaus in Baden gelegen, kreiert Herwig Gasser mit seinem Konditorenteam süße Kreationen mit viel Liebe, Natürlichkeit und Handarbeit. Hier gibt es Süßes vom Feinsten: Vom Törtchen bis zum flaumigen Brioche.

Lehrbetrieb Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten"
Lehrling Tatjana Pulker
Lehrberuf Konditorin, 3. Lehrjahr
Tatjanas Geheimtipp an die Kunden Sich es im ruhigen Innenhof gemütlich machen und sich vom Törtchen bis zum Brioche durchzuprobieren.
Das tolle bei Herwig Gasser... dass viel mit Bio & natürlichen Zutaten gearbeitet und per Hand produziert wird.
Genusstipp Für Fruchtige empfiehlt sie das Himbeer-Balsamico Törtchen. Ihr besonderes Highlight ist das Badener Merakel Törtchen, bestehend aus Schokoteig mit Preiselbeeren, einer Pistazienschicht und Schokoglasur - perfekt für Schokoladeliebhaber!

Im Gespräch mit Herwig Gasser, Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten"

„Heute dürfen unsere Lehrlinge, Konditoren und Meister in dieser kaiserlichen Hofbackstube die wunderbarsten Mehlspeisen machen.“

Durch diese historische Hofbackstube wurde schon Kaiser Franz I während seiner Sommerfrische Anfang des 19. Jahrhunderts kulinarisch verwöhnt. Herwig Gasser hat diese kaiserliche Hofbackstube komplett restauriert und wieder den Ursprung der Räumlichkeiten hergestellt sowie das Gewölbe neu restauriert. Der große Kamin mit der Krone ist noch das Überbleibsel und erinnert an die Kaiserzeit.

Sein ganzes Leben lang verfolgt Herwig Gasser schon die Lehrlingsausbildung, er ist ein Verfechter dieser und ein Förderer von jungen Talenten, da ihm diese sehr am Herzen liegen. „Die Lehrlingsausbildung ist für mich persönlich und das Unternehmen enorm wichtig, weil wir uns unsere eigenen Facharbeiter:innen damit ausbilden, somit haben wir immer eigenen Nachwuchs.“ Dabei hat er seinen eigenen Zugang, nämlich dürfen seine Lehrlinge ab dem ersten Tag schon sehr viel Eigenverantwortung übernehmen und viele Prozesse auch in Eigenverantwortung ausführen. Herwig Gasser ist sich sicher: „Ich glaube, wir haben tolle Lehrlinge, tolle junge Menschen und vor allem tolle junge kreative Menschen.“

In seinem Leben hat er schon weit mehr als 100 Lehrlinge ausgebildet. Worauf er sehr stolz ist, dass er nicht nur einen Beitrag dazu leistet, Facharbeiter:innen in den Markt zu bringen, sondern auch Menschen ein Fundament dafür zu geben, wie man positiv durchs Leben gehen kann.

Herwig Gasser (Mitte) mit Lehrling Ausbildnerin Lena (links) und Lehrling Tatjana (rechts)

„Das macht einen unheimlich stolz, wenn du hörst, dass ein Lehrling in Dubai, England oder Amerika ist - das ist auch ein Beweis, dass man vieles richtig gemacht hat.“

Seinen Ausbildungsstil beschreibt er zwischen Laissez-faire und trotzdem mit vielen Spielregeln im Unternehmen. "Wir haben sehr viele Freiheiten, Lehrlinge dürfen ab dem ersten Tag mitkreieren, mitentscheiden, aber wenn Entscheidungen gefallen sind, dann muss man natürlich auch Eigendisziplin an den Tag legen und jeden Tag das gleich gute Produkt erzeugen.“ Diese enorme Freiheit, kombiniert mit Eigendisziplin, ist sozusagen der USP in der Lehrlingsphilosophie von Herwig Gasser.

Er legt dabei schon seit vielen Jahren sehr viel Wert auf natürliche Rohstoffe und sieht es als Selbstverständlichkeit, immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen und mit hochwertigen Rohmaterialien zu arbeiten. „Auch meine Mitarbeiter:innen und Lehrlinge sind da wahnsinnig dahinter.“ Herwig Gasser versucht, die Region sehr stark mit ins Boot zu holen, um kurze Transportwege ermöglichen zu können und CO2 einzusparen, wobei regionale Zulieferer eine wichtige Rolle spielen. „Auch wenn es in der Patisserie nicht so leicht ist, zu 80% haben wir schon regionale Produkte. Vielleicht müssen wir den einen oder anderen Euro mehr verlangen, weil wir so aufwendig arbeiten und wir so gute Rohmaterialien verarbeiten, aber ich glaube, das ist der richtige Weg.“

„Ich entscheide nichts alleine, das Team entscheidet immer mit.“

Bei Herwig Gasser stehen neben den hochwertigen Mehlspeisen vor allem seine Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt. So werden Probleme im Team besprochen und gelöst, Ideen und neue Kreationen besprochen und neue Abläufe und Lösungsansätze diskutiert. „Am schönsten ist es natürlich, wenn die Mitarbeiter:innen so eine Freiheit haben, dass sie jeden Blödsinn erzählen und aus dem Blödsinn heraus ergeben sich dann neue Ideen und Lösungen.“ Auch hat jeder im Team seinen eigenen Verantwortungsbereich, welcher genau aufgeteilt ist und für den er oder sie zuständig ist.

So muss auch jeder potenzielle neue Lehrling zwei Tage Probe arbeiten. Worum es geht, ist die Dynamik, die Leidenschaft, das Funkeln in den Augen. „Wenn das alles zutrifft, bestimmt in Wirklichkeit die ganze Backstube, wer ins Team hineinpasst und wer dazukommen soll, nicht ich allein.“

„Ich glaube, dass es die Zukunft sein sollte, lauter kleine Chefs hervorzubringen.“

Was sich Herwig Gasser von der Zukunft wünscht, so geht es ihm auch hier sehr viel um das Individuum und die Kreativität des Einzelnen. „Mein Wunsch wäre, dass jeder seine eigene Form der Ausbildung finden darf, weil wir keine Einheitsschemen brauchen, wir brauchen Individuen, die sich ergänzen, sodass der Beruf sich ständig weiterentwickelt“. Spielregeln seien jedoch wichtig, weil sonst funktioniere die Gemeinschaft nicht.

Als besonders sieht Herwig Gasser an seinem Beruf: „Das Schöne, was wir hier haben - wir können Emotionen erzeugen.“ Um diesen gerecht zu werden und seinen Produkten Zeit und Leidenschaft widmen zu können, setzt er auf Digitalisierung. So müssen auch die Lehrlinge ab dem ersten Tag mit dem Computer arbeiten können. Sein Geheimnis: „Ohne Digitaliserung könnten wir nicht machen was wir machen, wir haben versucht die ganze Bürokratie zu digitalisieren, sodass wir mehr Zeit haben fürs Produkt, dass wir mehr unsere Leidenschaft leben können.“

Kontakt Konditorei:
Herwig Gasser "Süßes vom Feinsten", Hauptplatz 17, 2500 Baden

Kontakt Herwig Gasser und auf Job mit Aussicht.

Dieses Projekt wird unterstützt von den Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.