Gustav beim Gumpoldskirchner Weinstieg

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Wo der Weinfrühling eingeläutet wird.

Hallo ihr Lieben, Gustav hier! Das heutige sonnige Wetter ist perfekt für meinen nächsten Ausflug – heute geht es zum Weinfrühling in den Wienerwald!

Zuerst steht ein genussvolles Erlebnis an: Ein legendärer Brunch im Richardhof Gumpoldskirchen, von dem ich schon Vieles gehört habe. Der Richardhof, der auf einer Anhöhe gelegen ist, bietet einen perfekten Blick über die Thermenregion Wienerwald, weswegen er vor allem bei Hochzeitsfeiern gerne genutzt wird.
Als ich ankomme, erwartet mich ein reichhaltiges Buffet mit zahlreichen regionalen Schmankerln und einer vielfältigen Auswahl an Desserts. Sogar eine Do It Yourself Waffelstation gibt es – perfekt für einen Mehlspeisenliebhaber wie mich! Nach dem genussvollen Brunch geht es zur anliegenden Golfanlage, die ebenfalls zum Richardhof gehört.

Neben dem 9 Loch Golfplatz gibt es Putting Greens und eine Driving Range, auf welcher man seine langen Schläge bis weit ins Wiener Becken verfolgen kann. Der Richardhof versteht sich als Familiengolfclub, in welchem Erwachsene und auch Jugendliche ihren Golfspaß ausleben und ihre Skills verbessern können.

Einblicke mit Experte Konrad

Nach dem lustigen Golfausflug geht’s für mich direkt weiter zum (W)Einstieg in Gumpoldskirchen - das Weinfest, das jährlich den Weinfrühling in der Thermenregion Wienerwald einläutet. Zu Beginn schließe ich mich einer Riedenführung an, die von Gemeindeexperte Konrad geleitet wird und die historische Entwicklung der Weinbaugemeinde näherbringt. Konrad erklärt uns, dass die klimatischen Bedingungen der Thermenlinie essenziell für die Rebsorten Zierfandler und Rotgipfler sind und diese deshalb nur hier wachsen können. Die Hänge im oberen Teil des Ortes haben den perfekten Winkel für die direkte Sonneneinstrahlung. Diese Rebsorten sind erst im 18./19. Jahrhundert kultiviert worden – zuvor gab es kaum Reinsorten, nahezu alles war „Gemischter Satz“, wie Konrad erklärt. In der Geschichte des Weinbaus gab es zwei große Umstellungen: Zum einen war das die Umstellung auf die Hochkultur in den 60er Jahren und zum anderen wurde 1986 die strengste Änderung im Weingesetz durchgeführt, die Prüfnummern und viele weitere strenge Auflagen einforderte.

Fernblicke und die historische Wasserleitung

Die Fernblicke, die sich uns während der Wanderung darbieten, reichen von Sopron über Bratislava bis tief hinein ins Wechselgebiet – was für ein schönes Stückchen Niederösterreich! Zurück geht es für die kleine Gruppe direkt über die 1862 erbaute 1. Wiener Wasserleitung. Die insgesamt 60 Kilometer lange Wasserleitung versorgt die Wiener Bevölkerung nach wie vor mit frischem Trinkwasser. Zuvor gab es lediglich Brunnenwasser, das jedoch durch das Fehlen von Kläranlagen ständig verunreinigt wurde – Epidemien waren die Folge. Kaiser Franz Josef veranlasste somit den Wasserleitungsbau, der innerhalb von zwei Jahren fertiggestellt wurde. Seit dem Bau musste diese kein einziges Mal renoviert werden. Man sagt, dass den ansässigen Weinbauern finanziell nichts besseres passieren konnte, als die damalige Abgabe der Weingärten.

13 Top Winzer – über 150 Weine

Mit diesen interessanten Einblicken geht es anschließend zurück in den Ort und direkt an das Verkosten der über 150 tollen Weine bei den Winzern in Gumpoldskirchen. Die schön geschmückten Winzerhäuser öffnen beim (W)Einstieg ihre Pforten und gewähren Gästen Einblicke in ihren Betrieb. Mit einem Ticket können all diese Weine gekostet werden, inkludiert ist außerdem ein Einkaufsgutschein. Vollbepackt mit meinen Wein-Einkäufen geht es Richtung heimwärts – wie gut dass es hier eine direkte Zuganbindung nach Wien gibt!