Gustav unterwegs am Thermenradweg

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Kultur und Genuss im Fluss am neuen „Weg der Ziegelbarone“

Hallo, euer Gustav hier! Heute geht es für mich mit dem Rad #rausausderstadt und direkt nach Vösendorf, wo heute die Eröffnung der neuen Radroute „Weg der Ziegelbarone“ beim wunderschönen historischen Schloss Vösendorf stattfindet. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßen die Kinder der Musikschule Vösendorf die Besucher mit musikalischer Untermalung.

Die Ziegelgewinnung und deren Sklaven

Als Rahmenprogramm werden heute spannende Vorträge zum Thema geboten. Ein Vortrag von Franz Fiala erzählt vom harten Leben und den Strapazen der damaligen Ziegelarbeiter, die unter schwersten Bedingungen schuften mussten, um ihr täglich Brot zu verdienen. Heinrich Drasche schuf Mitte des 19. Jahrhunderts einen Großbetrieb zur Ziegelgewinnung, da die wirtschaftliche Hochkonjunktur und der Bauboom die Nachfrage nach Ziegeln stark zunehmen ließ. Die oftmals tschechischen Arbeiter kamen an den Wiener Neustädter Kanal, um für eine Saison lang ohne Unterbrechung zu arbeiten - und das von Sonnenauf- bis -untergang. Aufgrund des starken Zuzugs zu dieser Zeit werden die Arbeiter als „Böhmische Schwalben“ bezeichnet. Statt Geld, bekamen die Arbeiter Wertmarken, die wiederum lediglich im Betrieb der so genannten Ziegelbarone ausgegeben werden konnten. So genannte „Bettgeher“ teilten ihr Bett mit anderen Arbeitern, da im Schichtbetrieb gearbeitet wurde. In den schweren Jahren wurden sogar mehr als 230 Kinder in den Ziegelwerken geboren. Victor Adler, der sich mit dem Leben der Zielgelarbeiter auseinandersetzte, nannte die Arbeiter „die ärmsten Sklaven, welche die Sonne bescheint."

Bereicherung für die Region

Auf den Spuren dieser Ziegelgewinnung wurde die Kulturradroute angelegt. Sie zweigt vom Thermenradweg ab, welcher im Rahmen der Niederösterreichischen Landesausstellung belebt und erneuert wurde, und umfasst etwa 25 Kilometer. „Welt in Bewegung“, so das Thema der diesjährigen Landesausstellung, welches mir LAbg. Christoph Kainz in einem Pläuschchen genauer erklärt. Er sieht in der optimierten Radwegverbindung durch die Thermenregion viele Verbesserungen für die Bürger und Touristen, die nun die herrliche Thermenregion Wienerwald und deren kulinarische Highlights noch besser genießen und erkunden zu können.

Kulturelle und landschaftliche Highlights

Nun möchte ich die neue Kulturradroute selbst erradeln. Mit vielen anderen Radbegeisterten geht’s auf den rund 25 Kilometer langen „Weg der Ziegelbarone“ in einer geführten Radtour, welche am Ziegelwerk Wienerberger, an den damaligen Arbeiterunterkünften und an zahlreichen kulturellen und vor allem landschaftlichen Highlights vorbeiführt. Singende Vögel, plätscherndes Wasser, charmante Brückchen und Fernblicke bis ins Bergland belohnen den sportlichen Tritt in die Pedale. Dank der neuen Beschilderung ist alles superleicht zu finden und der Rückenwind trägt mich und meine Wegbegleiter über den Wiener Neustädter Kanal zurück nach Vösendorf.

Fazit: Top!

Das Fazit der neuen Kulturradroute: TOP! Der neue Radweg „Weg der Ziegelbarone“ ist, wie auch der Thermenradweg, super schnell aus Wien zu erreichen. Besucher können zusätzlich die öffentlichen Verkehrsmittel bzw. die U-Bahn bis zur Stadtgrenze nutzen, um innerhalb von zehn Minuten am Wiener Neustädter Kanal zu sein und Geschichte und Kultur zu erleben. Einfach „Kultur und Genuss im Fluss“!